20.12.2006 09:00

NIFIS zum IT-Gipfel 2006: Allein mit Lobbyismus lässt sich IT-Sicherheit nicht herstellen

Frankfurt am Main, 20. Dezember 2006 – Die Nationale Initiative für Internet-Sicherheit (NIFIS e.V.) begrüßt zwar grundsätzlich den IT-Gipfel, der am 18. Dezember 2006 in Potsdam stattgefunden hat, kritisiert aber die dort im Zusammenhang mit der Informationssicherheit vorgetragenen Inhalte und Resultate. Schon der Blick auf die Einladungsliste verrate, dass in Potsdam ein Schaulaufen des Konglomerats zwischen Politik und einigen großen Unternehmen mit der entsprechenden Macht am Markt stattgefunden habe. „Der IT-Gipfel ist nur von einigen Schwergewichten gesteuert, die auch in vielen anderen Gremien am Schalthebel sitzen“, kommentiert NIFIS-Vorstandsvorsitzender Peter Knapp. „Indes: Mit Lobbyismus und gegenseitigem Schulterklopfen lässt sich das im Zuge des Gipfels angesprochene Ziel, die Internetsicherheit in Deutschland voranzubringen, nicht verwirklichen. Dieses lässt sich nur unter Einbeziehung aller Bereiche der Wirtschaft realisieren. Unsere Informationsgesellschaft stützt sich auf ein komplexes, interdependentes und zusammenhängendes Infrastruktursystem, das die Schwergewichte der Branche nicht alleine sichern können. Wer den hinreichenden Schutz der IT-Systeme garantieren möchte, muss auch die Nebenadern des Datennetzes absichern, damit keine Löcher entstehen.“

Die Bekanntgabe, dass sich die Initiative „Deutschland sicher im Netz“ (DSIN) künftig als eingetragener Verein präsentieren wird, sorgt bei den Sicherheitsexperten der NIFIS nur für ein müdes Lächeln. „NIFIS ist bereits seit knapp zwei Jahren als Verein organisiert. Wir haben uns von Anfang an als neutrale Institution aus der Wirtschaft für die Wirtschaft verstanden, die sämtliche Bereiche aus dem IT-Sicherheitsumfeld abdeckt und diesen auch das gleiche Gewicht einräumt“, so Peter Knapp. „Abgesehen davon ist NIFIS die einzige Organisation, die Anwender und Anbieter branchenübergreifend vereint.“ Dazu komme, dass sich die Neutralität der NIFIS auch in der Zusammensetzung der Beiräte widerspiegele, die die Selbsthilfeorganisation der Wirtschaft aktiv unterstützen. Im politischen Beirat tagen deshalb auch Vertreter verschiedener Parteien. „Es entspricht der Philosophie der NIFIS, in allen Bereichen Fachkompetenz zu bündeln, um effiziente und in der Praxis umsetzbare Lösungen zu entwickeln“, erläutert Peter Knapp.

Im Übrigen kann die NIFIS nicht erkennen, welche konkreten Maßnahmen zur Herstellung einer möglichst umfassenden Informationssicherheit in Deutschland in naher Zukunft geplant und umgesetzt werden sollen. „Die Erkenntnis, dass etwas getan werden muss, ist zwar sehr positiv. Allerdings ist die Zeit der Lippenbekenntnisse vorbei“, sagt Peter Knapp. Nach der Sensibilisierung der Unternehmen und Verbraucher müssten nun konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet werden, wie dies in den verschiedenen Expertenforen der NIFIS der Fall sei. „Entscheidend dabei ist, dass Politik und Wirtschaft eng zusammen arbeiten – und dabei alle Bereiche involviert werden. IT-Sicherheit geht alle etwas an und nicht nur eine geschlossene Gesellschaft vermeintlich Etablierter.“


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